ACG-Arthrose
Einleitung
Der Verschleiß des Schultereckgelenkes (Arthrose des Acromioclaviculargelenks) führt ebenfalls häufig zu Beschwerden im Schulterbereich. Die resultierenden Knochenausziehungen tragen ebenfalls zur Einengung des Raumes unter dem Schulterdachknochen bei und treten häufig mit dem Impingement-Syndrom zusammen auf. Ist eine klinische Scherzsymptomatik vorhanden, sollte bei einer Operation bei Impingement-Syndrom das Schultereckgelenk mitbehandelt werden.
Symptome
Anfangs berichten die Patienten über belastungsabhängige Schmerzen im Bereich des Schultereckgelenkes insbesondere nach Überkopftätigkeiten (z. B. Fenster putzen, Tennisspielen). Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Zunahme der Schmerzintensität und häufig auch zu typischen Ruhe- und Nachtschmerzen. Bewegungseinschränkungen und eine Kraftminderung treten häufig schmerzreflektorisch auf.
Behandlung
Die Behandlung insbesondere einer nur leichten Schultereckgelenksarthrose besteht zunächst aus einer Kombination verschiedener nicht-operativer Maßnahmen. Dazu gehören entzündungshemmende Medikamente und bei akuten Schmerzzuständen das Spritzen von lokalen Schmerzmitteln und Kortisonpräparaten ins Schultereckgelenk.
Behandlungsziel
Nach ausschöpfen der nicht-operativen Therapiemaßnahmen gilt heute die arthroskopische Entfernung bzw. Erweiterung des Schultereckgelenkes als sicherstes und effektivstes Therapieverfahren der Wahl. Ziel ist die Erweiterung des Gelenkes, so dass die beiden Knochenenden nicht mehr gegeneinander reiben können.
Operationstechnik
Die operative Erweiterung des Schultereckgelenkes erfolgt arthroskopisch, d.h. per Gelenkspiegelung. Ein großer Schnitt ist bei dieser Technik nicht nötig. Stattdessen wird über einen kleinen, hinten gelegenen Einstich die Kamera zunächst in das Schultergelenk und dann in den Raum unter dem Schulterdach bzw. dem Schultereckgelenk eingeführt. Über zwei weitere Einstiche (seitlich und vorne) können die notwendigen, kleinen Arbeitswerkzeuge in die Schulter eingeführt werden. Typischerweise erfolgt zunächst die Entfernung entzündeter Schleimbeutelanteile unterhalb des Schulterdaches und des Schultereckgelenkes, ehe die Erweiterung des Schultereckgelenkes mittels einer motorgetriebenen Präzisionsfräse erfolgt. Abschließend können Schmerznervenfasern an der Unterfläche des Schulterdachknochens und des Schlüsselbeinendes verödet werden.
Begleiterkrankungen wie z. B. ein Schulterengpasssyndrom (Link) oder ein Riss der Rotatorenmanschette (Link) können relativ einfach mitbehandelt werden.
Nachbehandlung
Die Operation kann in den meisten Fällen ambulant durchgeführt werden. Eine Ruhigstellung der Schulter ist anschließend nicht erforderlich, so dass unmittelbar nach der Operation mit krankengymnastischer Übungsbehandlung begonnen werden kann. Schulterbelastende Tätigkeiten (beruflich und sportlich) sollten 4 bis 6 Wochen gemieden werden. Bei Patienten mit schwerer körperlicher Arbeit (z. B. Dachdecker) kann sich die Rehabilitationsphase auf 8 bis 12 Wochen verlängern.
Rö bild ACG-Arthrose